Alpenstrasse

geladener Wettbewerb, 1. Preis

Salzburg / Salzburg

2028

Ein modulares Feld auf Basis 4 x 4 m als Grundeinheit mit Ausdehnung 4 x 30 Einheiten zwischen Alpenstrasse und Schiffmanngasse definiert den Spielraum der Bebauung. (Schema, 1).

Anhand von Typologie (Kern-Erschliessung) und Abstimmung mit dem vorhandenen Umgebungsbestand (Schema, 2) wird eine Gruppierung, Abstufung und Staffelung der Baukörper vorgenommen (Arbeitsmodell, 3). Ein Längsbaukörper grösserer Ausdehnung entlang der Alpenstrasse wird überprüft, aber von den Verfassern als unverträglich für Umfeldsituation und Möglichkeiten der Wohnungsausbildung ausgeschieden.

Ergänzt wird die Typologie mit Veranden als Salzburger Spezifikum und enormer Raumqualität (Referenzbild, 4) entlang der Alpenstrasse und ebenso gut nutzbaren tiefen Balkonzonen zur Schiffmanngasse. Die Bedeutung der privaten Aussenflächen für die Wohnungen (und auch der Gemeinschaftsflächen) ist nicht erst, aber ganz besonders in der Pandemiezeit ins Bewusstsein gekommen.

Die obersten Geschosse der grösseren Baukörper erhalten zweigeschossige Maisonette-Wohnungen, der Kopfbau an der Kreuzung erhält grössere Raumhöhen zum weiteren Ausbau (4,5 m).

Die Ausformung der Dächer als längslaufende Sättel ergibt sich aus einer optimierten Sonneneinstrahlung für die direkt aufliegenden PV-Module und bringt spezifische Raumqualitäten ins Innere und Identität für die Baukörper in die Stadtlandschaft. Leicht schräg gestellte Bänder sind auch im Brüstungsbereich der Veranden und Balkone eingebaut, der solare Ertrag wird mit Ausnahme der Querfassaden (Begrünung) maximiert. Den gleichen Prinzipien folgt der Neubau des Objekts Schiffmanngasse (3-geschossige „townhouses“).

Drei der vier Stiegenhäuser mit Aufzügen führen vom UG bis ins 4. OG (grössere Baukörper mit Maisnette-Wohnungen oben) bzw. ins 5. OG (Turm mit Geschosswohnungen). Zwei Stiegenhäuser mit Aufzügen benötigen aufgrund der Rückstufung nur eine Führung von EG bis ins OG 3. Die Stiegenhäuser erstrecken sich in den Obergeschossen mit einem gemeinschaftlichen Luftraum zur Bepflanzung bis in die Fassade der Alpenstrasse und stellen dort einen Bezug zum kollektiven Innenleben der Bauten her.

Der Erdgeschossbereich bietet den Passanten und Wartenden der Bushaltestelle grosszügige überdeckte Zonen vor Geschäften, Kiosk und Café. In überdeckten Bereichen vor allen entlang der Schiffmanngasse und strategisch verteilt bei den Zugängen sind mehr als die geforderten Fahrrad-Abstellplätze zu finden. Eine Werkstatt im Kreuzungsbereich und ein Kinderspielraum mit Spielplatz befinden sich im Neubau an der Schiffmanngasse. Ein Allgemeinraum mit Sauna ist auf der grossen Terrasse im 2. OG am stadtseitigen Gebäudekopf verortet.

Die eingeschossige Unterkellerung mit Tiefgarage und den Lager- und Technikräumen nimmt auf bestehende Bäume und bedeutende Neupflanzungen Rücksicht und erhält in Hinblick auf heutigen Komfort und zukünftige Umnutzung eine zentrale Oberlicht-Laterne (die auch der Brandrauchentlüftung dient, Schema, 5).

Die Konstruktion auf Basis des 4 x 4  m Rasters besteht aus einer unterzugslosen Flachdecke aus Massivholz mit Aufbeton und Schleuderbetonstützen. Die Stiegenhäuser sind aus Brandschutz- und Aussteifungsgründen in Ortbeton konzipiert. Bis auf die Gebäudehülle (vorgefertigte Holzwandelemente bzw. Verglasungen), den Stiegenhäusern und den Installationsschächten können sämtliche Innenwände (Leichtbau) entfernt werden. Die Gebäude sind somit langfristig komplett umnutzbar (Beispielbild 6), als Gewerbe oder Bürogrossraum auch aufgrund der grösseren Raumhöhe von 2,8 m im ersten und 2. Obergeschoss.

Bauherr:
Wüstenrot

Einstufiger, geladener Realisierungswettbewerb
Siegerprojekt

Team ARTEC Architekten:
Bettina Götz und Richard Manahl
Projektleitung: Gerda Polig
Jun Wook Song, Sedef Kücükandac, Josef Schröck, Johannes Giselbrecht
Wettbewerb:
Jun Wook Song,  Gerda Polig, Sedef Kücükandac, Dominik Tschabrun, Martin Bruckeder

Renderings:
Zoom VP

in Planung