Das Salzburger Freilichtmuseum ist sowohl eine hervorragende didaktische Anstalt als auch eine komprimierte ästhetische Zusammenfügung der ländlichen Baugeschichte an einem besonderen Ort. Für die Komposition des neu zu schaffenden Besucherzentrums werden daher die vorgefundenen räumlichen und strukturellen Gegebenheiten aufgegriffen.
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Historisch können die unterschiedlichen Gebäudefunktionen als einzelne Bauten mit spezifischer Dachausbildung um einen Hof angeordnet werden. Eine räumlich kompakte Anordnung der verschiedenen Raumbereiche erfolgt zusammengestellt unter einer gemeinsamen schützenden Hülle. Die Grundrissorganisation der zusammengerückten Einzelteile entspricht dem Flachgauer Einhof - „Tenne und „Flur“ werden hier zum Foyer.
Die drei Funktionsbereiche sind als jeweils kompakte Baukörper und mit einer, der jeweiligen Funktion entsprechenden Raumhöhe unter auskragende Dächer gestellt. Zusammengestellt bilden die Dachauskragungen die notwendigen Foyer- und Erschließungsflächen, durch die unterschiedlichen Raumhöhen der Funktionsteile entstehen zusätzliche Belichtungen von oben in den Schnittstellen.
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Eine äussere Umschliessung der überdeckten Foyerbereiche wird mit einer einfachen, durchlässigen und filigranen Holzstruktur gemacht. Nach außen, zum Wald und zum Museumsgelände wird das Foyer „umzäunt“: diagonale Holzlatten in drei Lagen ermöglichen einerseits durchbrochene, stimmungsvolle Belichtungen und Ausblicke, nach Betriebsschluss und im Winter kann die Fassade völlig geschlossen werden.
Die ausgestellten und verwendeten Zaunarten (Schröghag, Steckenhag, Dunkelzaun) finden hier eine Entsprechung.
Das Foyer ist durch die vorspringenden Dächer und die Filigranwand wie eine Veranda ausreichend vor Wettereinflüssen geschützt, die einfache, aber in ihrer Offenheit modulierbare Fassade bezieht die umgebende Natur stark in das Gebäude ein. Wetter und Klima werden bewusst erlebt, der Übertritt von wettergeschützten in beheizte Bereiche spürbar gemacht.
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Die traditionelle, historische Bauweise der im Freilichtmuseum präsentierten Gebäude wird zeitgemäß interpretiert: auf einem betonierten Sockel wird eine einfache Holzkonstruktion mit auskragenden Dächern (Brettsperrholz) errichtet.
Als Standort wird das ebene Plateau der kleinen Erhebung gewählt, mit Aussichten zum Untersberg und Ausgang in Richtung des vergrösserten Mühlteichs. Der Eingriff in den Untergrund soll durch Höhersetzen der Büroräume gegenüber dem Publikumsbereich gering gehalten werden.
Um den Höhenunterschied und die Distanz zur Bahnstation zu verringern, könnte die Mühle hangaufwärts bis hinter das kleine Gewässer versetzt werden.
(Wettbewerbstext)
geladener Wettbewerb,
3. Preis
Auslober: Salzburger Freilichtmuseum
Team ARTEC Architekten:
Bettina Götz und Richard Manahl
Jun Wook Song, Héctor Farré Cortada, Gerda Polig, Josef Schröck,
Dragana Gavric, Sedef Kücükandac
Modellbau: Roland Stadlbauer
Fotografie:
ARTEC Architekten (Modell)